We have limited Spanish content available. View Spanish content.

Press release

European banking: Striking the right balance between risk and return

European banking: Striking the right balance between risk and return

Inaugural Bain & Company report on European banking health finds risk-weighted returns have fallen far below cost of capital; small banks hit especially hard

  • agosto 01, 2013
  • min read

Press release

European banking: Striking the right balance between risk and return

In an in-depth examination of 121 banks spanning the European Union, as well as the four fastest-growing markets on the Commonwealth of Independent States (CIS), Poland, South Africa and Turkey, Bain & Company’s report, “European Banking 2013: Striking the Right Balance Between Risk and Return,” finds that the return-on-risk-weighted-assets (RoRWA) has fallen to 0.5 percent on average, far below the operating cost of capital, highlighting that five years after the global financial crisis, many European banks continue to destroy value.

(Full press release available in German only)

---


Eine hohe Kreditrisikovorsorge und steigende operative Kosten tragen maßgeblich dazu bei, dass es vielen europäischen Banken auch fünf Jahre nach Ausbruch der globalen Finanzkrise nicht gelingt, ihre Kapitalkosten zu verdienen. Die risikogewichtete Rendite (Return on Risk Weighted Assets, RoRWA) lag 2012 durchschnittlich bei 0,5 Prozent. In einer neuen Studie analysiert die internationale Managementberatung Bain & Company die Profitabilität der Finanzinstitute in den wichtigsten europäischen Märkten und angrenzenden Staaten. Deutsche Banken (RoRWA: plus 0,7 Prozent) schlagen sich demnach besser als Finanzinstitute in anderen großen Eurostaaten wie Frankreich (plus 0,3 Prozent) und Italien (minus 0,6 Prozent). Doch ihre Rentabilität erreicht bei Weitem nicht das Niveau der Banken in Skandinavien (plus 1,9 Prozent) sowie in wachstumsstarken Volkswirtschaften wie der Türkei (plus 4,9 Prozent).

  • Erstmalige Analyse der finanziellen Situation von 121 europäischen Banken zeigt:
  • Die risikogewichtete Rendite liegt durchschnittlich weit unter den Kapitalkosten
  • Fünf Jahre nach Ausbruch der globalen Finanzkrise vernichten viele europäische Banken weiter Wert
  • Konjunktur im jeweiligen Heimatmarkt beeinflusst Rentabilität entscheidend
  • Deutsche Banken liegen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld
  • Bankensektor steht vor weiterer Restrukturierung

Für die Studie analysierte Bain die Entwicklung von 121 Banken aus der Europäischen Union, den vier wachstumsstärksten GUS-Staaten, Südafrika und der Türkei in den Jahren 2008 bis 2012. Das Ergebnis: Im Durchschnitt fiel die Rendite der risikogewichteten Aktiva, der sogenannte RoRWA, bis 2012 auf 0,5 Prozent. 2010 hatte sie sich immerhin noch auf 1,3 Prozent belaufen. Dies entspricht für 2012 einer Eigenkapitalrendite (RoE) von 4,9 Prozent, die damit weit unter den Kapitalkosten der Banken liegt. Demzufolge vernichten viele europäische Banken fünf Jahre nach Ausbruch der globalen Finanzkrise weiterhin Wert. Bei anhaltendem Druck auf Erlöse und Margen lässt sich das vor allem auf zwei Faktoren zurückführen: Uneinbringliche und ausfallgefährdete Kredite erforderten 2012 höhere Wertberichtigungen und verursachten entsprechende Risikokosten. Gleichzeitig stiegen seit 2010 die operativen Kosten gemessen am Anteil an den risikogewichteten Aktiva und den Erträgen deutlich an. Die durchschnittliche Cost-Income-Ratio der europäischen Banken lag 2012 bei 70 Prozent gegenüber 62 Prozent im Jahr 2010.

Walter Sinn, Leiter der Banking-Praxisgruppe von Bain & Company im deutschsprachigen Raum und Co-Autor der Studie, folgert aus den Ergebnissen: „Die Situation für europäische Banken bleibt herausfordernd. Angesichts weiterhin schwieriger Marktbedingungen und verschärfter Regulierung müssen die Renditeansprüche gesenkt werden. Mehr denn je kommt es jetzt auf ein konsequentes Bilanz- und Kostenmanagement an. Die Restrukturierung des europäischen Bankensektors ist noch lange nicht zu Ende.“

Regionale Unterschiede: Wachstumsmärkte schneiden besser ab

Die Analyse offenbart einen engen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in einem Land und der jeweiligen risikogewichteten Rendite der dort beheimateten Finanzinstitute. So lag der RoRWA 2012 in den krisengeplagten Kernmärkten Europas durchschnittlich bei lediglich 0,1 Prozent. Für wachstumsstarke Länder wie Polen und die Türkei ergibt die Analyse ein ganz anderes Bild: Hier liegt die risikogewichtete Rendite im Durchschnitt bei 3,3 Prozent und damit über den Kapitalkosten. Das Wachstum in diesen Märkten beruht vor allem auf hohen Zinsergebnissen und Gebühreneinnahmen. Hinzu kommen ein Anstieg der Margen und ein Rückgang der Risikokosten in den Jahren 2008 bis 2012. Ein zentrales strategisches Thema für international tätige Banken ist vor diesem Hintergrund der Aufbau entsprechender Präsenzen in den Wachstumsmärkten der Zukunft.

In den Kernmärkten Europas steht die Profitabilität der Banken unter Druck. Es gibt allerdings erhebliche Unterschiede in der Performance der einzelnen Häuser. Ein effizientes Management bleibt vor diesem Hintergrund ein entscheidender Erfolgsfaktor, denn der laufende Umbau der Geschäftsmodelle stellt europäische Banken vor enorme Herausforderungen. Zentrale Aufgabe in allen Ländern ist die entschlossene Restrukturierung und damit verbunden Themen wie De-Leveraging und Kostenreduzierung. Hinzu kommen ein systematisches Risikomanagement sowie eine konsequente Reaktion auf die Veränderungen im Kundenverhalten infolge des anhaltenden Vertrauensverlusts.

Bei Banken kommt es auf die Größe an

Größe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Rentabilität der Banken. In den europäischen Kernmärkten schnitten die zehn größten grenzüberschreitend tätigen Banken gemessen an der Summe der Aktiva und der Marktkapitalisierung am besten ab: Ihre risikogewichtete Rendite lag im Durchschnitt bei 0,9 Prozent. Sie waren vor allem in der Lage, höhere Zinsmargen und Gebühren mit ihren risikogewichteten Aktiva zu verdienen. Diesen Vorteilen auf der Ertragsseite standen allerdings auch die höchsten Kostensteigerungen gegenüber. „Es fällt auf, dass gerade die großen paneuropäischen Banken auf der Kostenseite seit 2010 zugelegt haben“, erklärt Bain-Bankenexperte Walter Sinn. „Trotz notwendiger Investitionen in Digitalisierung und IT-Plattformen steht für diese Häuser das Thema Kosteneffizienz ganz oben auf der Agenda.“

Kleinere, lokal in einem Land tätige Finanzinstitute kämpfen aktuell vor allem mit ausfallgefährdeten Krediten und stagnierenden Erträgen. Diese Banken haben seit Anfang der Krise die größten Restrukturierungsanstrengungen unternommen und dabei Risk Weighted Assets (RWA) von 20 Prozent abgebaut. Doch die risikogewichtete Rendite lag auch danach im Durchschnitt bei minus 1,1 Prozent. Dies unterstreicht, dass kleinere Finanzinstitute bis heute erheblich stärker unter den Folgen der globalen Finanzkrise leiden.

Deutsche Banken liegen nur im Mittelfeld

Ein wichtiger Einflussfaktor für die Lage der Banken ist die Konjunktur im jeweiligen Heimatmarkt. Dies gilt vor allem für die wachstumsstarken Länder am Rande Europas und darüber hinaus. Die höchste risikogewichtete Rendite in der Bain-Studie erzielten 2012 türkische Banken, die bereits seit 2008 mit polnischen und südafrikanischen Finanzinstituten um die Spitzenposition ringen (vgl. Tabelle). Daneben entwickelten sich die Banken in Skandinavien und Österreich am beständigsten. Deutsche, Schweizer sowie belgische und niederländische Banken befinden sich seit der Finanzkrise im Aufwind. Britische und französische Banken treten dagegen auf der Stelle, obwohl Standard Chartered, HSBC und BNP Paribas zu den 15 besten Banken in Europa zählen. Die schwächsten Werte erzielten Finanzinstitute in Irland, Portugal und Spanien – eine Folge der Staatsschuldenkrise und der tiefen Rezession in diesen Ländern.

„Einige europäische Banken könnten an der Restrukturierung scheitern“, sagt Bain-Partner Walter Sinn. „Für die kommenden Jahre ist daher eine stärkere Dynamik hinsichtlich der Übernahme von Banken in Europa und eine weitere Konsolidierung zu erwarten.“

Zentrale Bausteine zur Optimierung der Rentabilität

Wie können Banken der Dauerkrise entkommen? Die Bain-Studie zeigt die vier entscheidenden Stellhebel, mit denen Finanzinstitute ihre Erträge steigern, ihre Kosten senken und ihr Risikoprofil verbessern können:

  • Zur Steigerung der Profitabilität über das Niveau der Kapitalkosten bedarf es eines konsequenten Umbaus der Geschäftsmodelle. Die kommende Regulierung begünstigt die notwendige stärkere Konzentration auf das Kerngeschäft.
  • Unabhängig von ihrer Größe und ihrem Standort müssen die Banken ihre Kosten weiter reduzieren. Nachdem die Finanzinstitute in den vergangenen Jahren leicht realisierbare Sparmaßnahmen durchgesetzt haben, gilt es jetzt, eine nochmalige und nachhaltige Senkung der Kosten um mehr als 20 Prozent zu erreichen.
  • Die Banken müssen ihre Assets noch stärker zurückführen, also das De-Leveraging verstärken. Durchschnittlich haben europäische Banken seit 2008 ihre RWA nur um vier Prozent gesenkt, das Risikoprofil blieb dabei weitgehend unverändert.
  • Größere Banken können ihre Stellung durch Übernahme von Aktiva kleinerer, lokal tätiger Banken sowie von Finanzinstituten in den wachstumsstarken europäischen Peripherieländern ausbauen. Entscheidend ist hierfür ein intelligentes Management sämtlicher Aktivitäten in der Region.

Bain-Experte Walter Sinn fasst zusammen: „Die Suche nach der neuen Normalität im europäischen Bankensektor geht weiter, die Restrukturierung tritt in die nächste Phase ein. Banken müssen jetzt mit aller Entschlossenheit handeln.“

Tabelle: Die risikogewichtete Rendite in wichtigen Märkten im Überblick


Platz Land/Region Summe der Aktiva 2012 (in Mrd. Euro) Risikogewichtete Rendite 2012 in % Risikogewichtete Rendite 2008 in %
1 Türkei 480 4,9 3,3
2 Polen 167 4,7 4,1
3 Südafrika 340 3,1 3,5
4 GUS-Staaten 826 2,7 1,0
5 Skandinavien 2.357 1,9 1,3
6 Österreich 334 1,2 1,9
7 Niederlande 2.186 1,0 -2,0
8 Belgien 911 0,8 -2,5
9 Deutschland 5.514 0,7 -1,4
10 Großbritannien 7.062 0,5 0,0
11 Frankreich 6.320 0,3 0,8
12 Schweiz 1.812 0,1 -7,6
13 Italien 2.127 -0,6 0,7
14 Portugal 426 -0,8 1,0
15 Spanien 2.917 -1,7 1,9
16 Irland 312 -4,8 1,0


Acerca de Bain & Company

Bain & Company es una consultora global que ayuda a los generadores de cambio más ambiciosos del mundo a definir el futuro. A través de 65 oficinas en 40 países, trabajamos como un solo equipo junto a nuestros clientes para lograr resultados extraordinarios, superar a la competencia y redefinir las industrias. En 2022, cumplimos 25 años en América del Sur, trabajando en estrecha colaboración con empresas líderes en múltiples industrias, experiencia integrada y personalizada que complementamos con un vibrante ecosistema de innovación digital para ofrecer mejores resultados, más rápidos y duraderos.

Como una empresa consciente de los desafíos globales actuales, tenemos como compromiso a 10 años invertir más de 1.000 millones de dólares en servicios pro-bono para llevar nuestro talento, experiencia y conocimiento a las organizaciones que abordan en materia de educación, equidad racial, justicia social, desarrollo económico y medio ambiente. Desde nuestra fundación en 1973, hemos medido nuestro éxito a través del éxito de nuestros clientes, y nosotros orgullosamente mantenemos el nivel más alto de respaldo en la industria.