Brief
In den USA, dem weltgrößten Markt für Diamantschmuck, schwächelt die Nachfrage nach vielen Jahren des Wachstums. Europa bewegt sich ebenfalls auf Nulllinienniveau. In China sank der Absatz durch den starken Wertverfall des Yuan. Im wichtigen indischen Markt behinderte ein Streik der Juweliere und die Abschaffung der 500- und 1.000-Rupien-Scheine das Geschäft. Einzig der japanische Diamantenschmuckmarkt entwickelte sich positiv.
Auch die unmittelbare Zukunft des Juwelengewerbes erscheint wenig glänzend. Zwar konnten sich die Minenbetreiber als Produzenten der Rohdiamanten 2016 vorübergehend erholen. Da sie hohe Lagerbestände zu günstigeren Preisen abverkauften, stieg ihr Umsatz um 20 Prozent. Neu schürften sie rund 127 Millionen Karat, was in etwa dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht. Doch der Absatz von Rohdiamanten ging im ersten Halbjahr 2017 wieder um 3 Prozent zurück.
Die Verarbeiter, die die wertvollen Steine schneiden, schleifen und polieren sowie teilweise zu Schmuckstücken verarbeiten, verzeichnen derzeit kein nennenswertes Wachstum. Die rückläufigen Preise der geschliffenen Brillanten hatten den Umsatz des Midstream genannten Branchensegments bereits 2016 leichten sinken lassen.