Quarterly Executive Survey on AI

KI-Studie: Die vier spannendsten Trends

KI-Studie: Die vier spannendsten Trends

Wenn es 2023 um Experimente ging, geht es 2024 um Ergebnisse.

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Brief

KI-Studie: Die vier spannendsten Trends
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Auf einen Blick
  • Weltweit befassen sich Unternehmen intensiv mit generativer KI und investieren zum Teil in großem Umfang in die Entwicklung eigener Anwendungen sowie in Know-how und Fachpersonal.
  • Vielversprechende Einsatzfelder sind derzeit Vertrieb, Marketing, Kundenservice und -gewinnung sowie Softwarecode-Entwicklung.
  • Bedenken in Bezug auf Sicherheit und Qualität sind geringer geworden, dafür regen sich verstärkt Zweifel, ob die organisatorischen Voraussetzungen für die Nutzung generativer KI gegeben sind.
  • Je ausgefeilter und spezifischer die Lösungen von Drittanbietern werden, desto mehr werden sich Unternehmen zum Kauf entscheiden und Eigenentwicklungen zurückfahren

Die Ziele sind klar: Steigerung von Geschäftswert und Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz generativer KI. Nach der Phase des Experimentierens geht es jetzt um konkrete Ergebnisse.

 In der vierteljährlichen Umfrage von Bain zu Einstellung und Einschätzung von Führungskräften hinsichtlich generativer KI, die zuletzt im ersten Quartal 2024 durchgeführt wurde, geben 87 Prozent der Befragten an, dass generative KI-Anwendungen entwickelt, pilotiert oder bereits genutzt werden. Einsatzbereiche sind vor allem Softwarecode-Entwicklung, Kundenservice, Marketing, Vertrieb sowie Produktdifferenzierung (Abbildung 1).

Darüber hinaus investieren Unternehmen teilweise in großem Umfang in die neue Technologie. So bringt die jüngste Umfrage zutage, dass im Schnitt jährlich etwa 5 Millionen US-Dollar aufgewendet werden und durchschnittlich 100 Mitarbeitende während ihrer Arbeitszeit zumindest teilweise mit generativer KI befasst sind. Rund 20 Prozent der sehr großen Unternehmen investieren bis zu 50 Millionen US-Dollar pro Jahr. Dies spiegelt den Stellenwert wider, der der neuen Technologie beigemessen wird. Tatsächlich zählt generative KI für mehr als 60 Prozent der befragten Führungskräfte zu den drei wichtigsten Prioritäten in den nächsten zwei Jahren. Allerdings haben nur etwa 35 Prozent eine klare Vision, wie sie damit einen geschäftlichen Mehrwert schaffen können.

Abbildung 1
Die Akzeptanz von KI steigt auf breiter Front

Hype weicht realistischerer Einschätzung

Die Gespräche über generative KI sind branchenübergreifend ernster geworden und haben sich von Aufregung und Hype zu realistischeren Einschätzungen entwickelt. Sicherheitsbedenken und Gespräche über die Implementierung werden bewusster und fundierter geführt, da die Unternehmen aufgrund der Erfahrungen aus ihren Pilotprogrammen ein besseres Verständnis für die Herausforderungen haben. Die Bedenken hinsichtlich der organisatorischen Bereitschaft haben zugenommen, während die Bedenken hinsichtlich Qualität und Risiko abgenommen haben (Abbildung 2).

Abbildung 2
Die Bedenken hinsichtlich der organisatorischen Bereitschaft nahmen zu, während die Bedenken hinsichtlich der Investitionserträge, der Qualität und des Risikos abnahmen

Technologische Umstellungen lösen seit jeher in Unternehmen Verunsicherung aus. Bestes Beispiel dafür ist Cloud Computing als Treiber der digitalen Transformation. Es brauchte viel Zeit, bis sich die Sicherheitsbedenken legten und mit der Umsetzung begonnen wurde. Gemessen daran erfolgt bei der generativen KI die Implementierung deutlich schneller, und die Vorbehalte beziehen sich mit Blick auf das Schaffen von Mehrwert mittlerweile eher auf Umsetzungs- als auf Sicherheitsthemen.

Fünf Bereiche sind vielversprechend für den Einsatz generativer KI

Unternehmen, die sich mit generativer KI beschäftigen, berichten von einem leichten Leistungsrückgang im Vergleich zu den Erwartungen. Fünf Anwendungsfälle zeigen Anzeichen von Erfolg: Vertrieb und Vertriebsabläufe, Softwarecode-Entwicklung, Marketing, Kundenservice und Kundeneinführung. Weniger erfolgreich scheinen dagegen Anwendungsfälle in den Bereichen Recht, Betrieb und Personalwesen zu sein (Abbildung 3).

Abbildung 3
Die Leistung ist im Vergleich zu den Erwartungen Ende 2023 zurückgegangen

Standardlösungen sind noch nicht ausgereift

Technologieunternehmen, das zeigt die aktuelle Bain-Erhebung ebenfalls, erachten sich als besser vorbereitet für die Nutzung von generativer KI. Die Befragten geben an, in puncto Datenbestand, Know-how und personelle Ressourcen sowie Cybersicherheit eher in der Lage zu sein, generative KI-Anwendungen zu unterstützen als Unternehmen in anderen Branchen (Abbildung 4). Allerdings scheint ihr Vorsprung zu schrumpfen. Gemessen an der vorangegangenen Umfrage sehen sich derzeit weniger Tech-Firmen bereit für den Einsatz generativer KI. Bei Nicht-Tech-Unternehmen gibt es diesbezüglich im Vergleich zum vierten Quartal 2023 kaum Abweichungen.

Abbildung 4
Tech-Unternehmen geben eher an, dass ihre Daten, Ressourcen und Strategien bereit sind

Selbst entwickeln oder kaufen?

Diese Frage stellt sich bei Investitionsentscheidungen immer wieder. Gerade bei neuen Technologien werden viele Anwendungen zunächst intern entwickelt, weil die Standardversionen entweder noch nicht ausgereift sind oder den jeweiligen Anforderungen nicht gerecht werden. So auch bei der generativen KI (Abbildung 5).

Abbildung 5
Der Aufbau ist eher für produktbezogene Fälle geeignet

Wer frühzeitig auf Lösungen von Drittanbietern setzt, muss diese in der Regel an die eigenen Bedürfnisse anpassen, was Zeit und Geld kostet. Zwar hat die Zahl der Unternehmen, die Standardanwendungen kaufen, leicht zugenommen, da immer mehr Tools verfügbar sind. Doch im Vergleich zum vierten Quartal 2023 geben mehr Umfrageteilnehmer an, aufgrund der geringen Qualität von Anbietern und Tools hätte die generative KI ihre Erwartungen nicht erfüllt (Abbildung 6).

Abbildung 6
Bei den KI-Anwendungsfällen, die die Erwartungen nicht erfüllten, waren schlechte Leistung und minderwertige Ergebnisse die Hauptursachen

Insgesamt zeigen die Ergebnisse unserer vierteljährlichen Umfrage, dass die Unternehmen branchenübergreifend hohe Erwartungen an den Wert haben, den generative KI für ihr Geschäft bringen kann, und sie investieren entsprechend in Talente und andere Ressourcen. Entsprechend investieren sie in Know-how und Fachkräfte. Einige Bereiche eignen sich bislang besser als andere für den Einsatz der neuen Technologie, gleichwohl entwickeln Unternehmen eher eigene Lösungen, da die bislang verfügbaren Standardanwendungen ihren Ansprüchen nur bedingt genügen. Doch die Angebote von Drittanbietern dürften mit der Zeit besser, ausgefeilter und spezifischer werden, sodass sich Unternehmen mehr und mehr für den Kauf als für die hausinterne Entwicklung entscheiden werden. Dank des zunehmenden Reifegrads der generativen KI wird der Einsatz dieser neuen Technologie Firmen gleich welcher Branche Wettbewerbsvorteile bringen. Voraussetzung dafür sind allerdings eine hohe Datenqualität und Anwendungen, die den Nutzeranforderungen gerecht werden.

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