Pressemitteilung

Nachzügler lösen neuen Cloud-Boom aus

Nachzügler lösen neuen Cloud-Boom aus

Bain-Studie zum globalen IT-Markt

  • 3. April 2017
  • Min. Lesezeit

Pressemitteilung

Nachzügler lösen neuen Cloud-Boom aus
  • Cloud-Umsätze verdoppeln sich bis 2020 weltweit auf rund 390 Milliarden US-Dollar
  • Höchste Zuwächse werden bei Public-Cloud-Lösungen erwartet
  • Mehr als 40 Prozent der Unternehmen beginnen erst jetzt, konsequent Cloud-Services einzusetzen
  • Mit den richtigen Strategien haben IT-Anbieter Wettbewerbsvorteile

 

Die Cloud hat sich weltweit als Infrastruktur für das digitale Zeitalter etabliert. In Unternehmen fließt inzwischen etwa ein Sechstel der gesamten IT-Ausgaben von rund 1,1 Billionen US-Dollar in entsprechende Hardware, Software und Services. Und das Wachstum setzt sich fort. Einer Prognose der internationalen Managementberatung Bain & Company zufolge werden sich die weltweiten Cloud-Umsätze bis 2020 auf 390 Milliarden US-Dollar verdoppeln. Damit würde die Cloud in den kommenden Jahren rund 60 Prozent des gesamten Wachstums im globalen IT-Sektor auf sich vereinen. Von dem anhaltenden Boom, so zeigt die neue Bain-Studie „The Changing Faces of the Cloud“, profitieren in erster Linie Public-Cloud-Lösungen (Abb. 1).

Auch im Mittelstand schlägt die Stunde der Cloud

Die entscheidenden Wachstumsimpulse kommen nicht länger von digitalen Vorreiterunternehmen und Start-ups, die schon frühzeitig auf Cloud Computing gesetzt haben. Vielmehr schlägt nun die Stunde der „Nachzügler“: Unternehmen, die bislang die Transformation ihrer IT scheuten, sei es aus Sicherheitsgründen, sei es aus Angst vor Kontrollverlust oder vor unüberschaubaren Kosten. Laut Bain-Studie entwickelt sich diese mit 43 Prozent zahlenmäßig größte Kundengruppe in Zukunft auch zur umsatzstärksten.

Gerade im Mittelstand in Deutschland und der Schweiz sieht Bain-Partner und IT-Experte Christopher Schorling noch erhebliches Potenzial: „Noch bis letztes Jahr überwog bei vielen Mittelständlern die Skepsis gegenüber der Cloud. Das ändert sich gerade grundlegend. Die Digitalisierung und der rasante technische Fortschritt haben zu einem Umdenken geführt. Jetzt schlägt auch hier die Stunde der Cloud.“

Enormer Nachholbedarf bei vielen Unternehmen

Der Bain-Studie zufolge betreiben die Nachzügler im Durchschnitt erst 16 Prozent ihrer IT-Anwendungen in der Cloud. Diese sind in der Regel nicht systemkritisch. Ganz anders die Situation bei den digitalen Vorreitern, die immerhin 11 Prozent aller Unternehmen ausmachen. Hier liegt der Cloud-Anteil bei 69 Prozent und damit nahe am Maximum. Für diese Unternehmen ist die Cloud längst das entscheidende Werkzeug in ihrer digitalen Transformation. Nun setzen sich auch die Nachzügler-Unternehmen zunehmend mit ihrer Digitalisierung auseinander. „Allerdings vertrauen die Mittelständler beim Thema Cloud nicht unbedingt ihren bisherigen IT-Dienstleistern“, betont Branchenkenner Schorling. „Stattdessen bekommen Public-Cloud-Lösungen und neue Spezialisten eine Chance.“

Ausleseprozess im Cloud-Markt

Nicht alle IT-Anbieter sind auf die neue Ära vorbereitet. Das wird Konsequenzen haben. „Im Cloud-Markt wird es zu einem Ausleseprozess kommen“, ist sich Schorling sicher. Mit drei Strategien gelingt es IT-Unternehmen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen:

  1. Richtige Marktabgrenzung: Die Grenzen zwischen Infrastruktur- und Plattformdiensten sowie Software-as-a-Service verschwimmen. Jeder IT-Anbieter muss genau festlegen, mit welchen Diensten er welche Marktsegmente adressiert.
  2. Richtige Kundenauswahl: Kunden, deren Bedarf am besten zum eigenen Leistungsspektrum passt, müssen gezielt angesprochen werden.
  3. Richtiger Marktangang: Die eigenen Produkte und Prozesse sind kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Längst sind noch nicht alle Prozesse so einfach, flexibel und skalierbar wie technisch möglich.

„Im ersten Cloud-Boom hatten oft US-Anbieter die Nase vorn“, stellt Bain-Experte Schorling fest. „Das ändert sich jetzt, denn der Mittelstand in Deutschland und der Schweiz schätzt Angebote heimischer Unternehmen mit Rechenzentren im Inland. Diese Chance müssen hiesige IT-Anbieter ergreifen.“