Pressemitteilung
- Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Firmen schnell und flexibel auf ein radikal verändertes Marktumfeld reagieren
- Kundenorientierte Strategien, die mithilfe von agilen Managementmethoden umgesetzt werden, beschleunigen die Transformation
- An individuellen Lösungen führt kein Weg vorbei, das Kopieren von Konzepten ist zum Scheitern verurteilt
- Neues Bain-Buch beschreibt die wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine reibungslose Optimierung im Unternehmen
Agile Vorreiter wie Amazon oder Netflix punkten auch in der Corona-Krise. Denn gerade in schwierigen Zeiten machen es agile Gesamtstrategien Unternehmen leichter, sich neu auszurichten. Dabei gilt es genau zu analysieren, was überlebenswichtig ist, welche Projekte beschleunigt, welche aufgegeben werden sollten und wie sich die längerfristigen Unternehmensziele verändern müssen. Richtig eingesetzt führen agile Managementmethoden zu beeindruckenden Erfolgen. Dagegen sind bei falscher Anwendung Enttäuschungen programmiert. Das sind die Kernaussagen des neuen Buchs „Doing Agile Right – Transformation Without Chaos“ der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company. Für einen hohen Praxisbezug sorgen zahlreiche Beispiele agiler Unternehmen. Dazu gehören Bosch und Dell, sowie die Erkenntnisse vieler weiterer Firmen und die Ergebnisse aus Gesprächen mit mehr als 40 Topmanagern.
„Das Buch ist ein empirisch fundierter Praxisratgeber“, unterstreicht auch Bain-Partner und Agile-Experte Hannes Brändli. „Es zeigt, wie Unternehmen nachhaltig agiler werden können, um auch in unsicheren Zeiten erfolgreich zu sein.“ Agile Methoden seien keineswegs nur Sache der IT-Abteilung, sondern die aller Führungskräfte, ganz gleich, auf welchen Hierarchieebenen oder in welchen Funktionen sie tätig seien. „Durch das Buch lernen sie, wie agile Managementmethoden dabei helfen, Geschäftsmodelle grundlegend neu zu erfinden und fit für die Zukunft zu machen“, so Brändli.
Kunde im Fokus
In der aktuell schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten steht der Kunde im Mittelpunkt allen Handelns und jeder Innovation. In Unternehmen, in denen agil gearbeitet wird, entscheiden nicht mehr allein die Firmenlenker, welche neuen Produkte oder Dienstleistungen entstehen. Vielmehr lassen sie die Kunden zu Wort kommen und geben Wünsche, Anregungen und Feedback an die Abteilungen weiter.
Zudem hat die Corona-Pandemie die Zusammenarbeit im Unternehmen abrupt – und vielleicht nicht nur vorübergehend – in eine virtuelle Umgebung verschoben. Auch hierfür gibt es intelligente Tools, mit denen räumlich voneinander getrennte Kolleginnen und Kollegen Themen gemeinsam bearbeiten und die Rückmeldungen der Kunden analysieren können.
Kein Allheilmittel
Trotz aller Vorteile ist Agilität kein Allheilmittel und ersetzt auch keine klassischen Unternehmensorganisationen. Agiles und konventionelles Management intelligent kombiniert kann die Fähigkeiten der Mitarbeiter zum größtmöglichen Nutzen des Unternehmens freisetzen. „Traditionell aufgebaute sowie vollständig agil operierende Einheiten sind am effektivsten, wenn sie Hand in Hand arbeiten. Das erfordert Veränderungsbereitschaft auf beiden Seiten“, betont Dr. Philipp Baecker, Expert Vice President bei Bain und Agile-Experte. „Um sich weiterzuentwickeln müssen Unternehmen effizient arbeiten und permanent dazulernen.“
So kann auch das in vielen Unternehmen verbreitete Silodenken abgebaut werden. In agilen Teams arbeiten Spezialisten aus verschiedenen Abteilungen wie beispielsweise Produktentwicklung, Marketing, Personal- oder Finanzwesen zusammen. Das gemeinsame Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen – und das deutlich schneller, pragmatischer und profitabler.
Eigene Erfolgsrezepte entwickeln
„Agile Werte und Prinzipien sind bis zu einem gewissen Punkt universell, es gibt jedoch nicht die eine agile Patentlösung für alle“, so Baecker. „Dafür sind Unternehmen zu verschieden in ihrer Aufbauorganisation, ihrer Firmenkultur und ihren strategischen Prioritäten.“ Auch jede Belegschaft reagiert unterschiedlich auf veränderte Arbeitsbedingungen. Baecker ergänzt: „Wer die Erfolgsstrategien agiler Vorreiter unreflektiert dem eigenen Unternehmen aufzwingt, wird scheitern.“
Das Topmanagement muss dem Wissen seiner Mitarbeiter vertrauen. Hierarchie spielt dabei keine Rolle. In der neuen agilen Unternehmenswelt lernen Vorgesetzte von ihren Teams und ermutigen sie, Verantwortung zu übernehmen. Damit verändert sich auch die Rolle der Führungskräfte. Bain-Analysen zeigen: Topmanager in agilen Organisationen investieren viermal mehr Zeit in wichtige strategische Themen und treffen deutlich seltener Routineentscheidungen.
„Werden agile Managementmethoden richtig angewandt, gewinnen Unternehmen mehr Wissen über die tatsächlichen Bedürfnisse ihrer Kunden, das Geschäftsergebnis verbessert sich und der Shareholder Value steigt“, erklärt Bain-Partner Brändli. „Kurz gesagt ist Agilität das beste Rezept gegen die aktuelle und jede andere Wirtschaftskrise.“