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Noch befinden sich die deutschen Versicherer in einer vergleichsweise komfortablen Position. Laut der Befragung von 14.000 Kunden hierzulande haben sich zuletzt 7 Prozent der Kunden in der Sach- und 6 Prozent in der Lebensversicherung einen neuen Anbieter gesucht. Doch zugleich steigt die Bereitschaft, eine Police auch bei einem Branchenfremden abzuschließen. Mittlerweile würden sich 38 Prozent der befragten Deutschen bei einem Hersteller, beispielsweise einem Automobilkonzern, oder bei einem Dienstleister versichern. 36 Prozent wären offen für Angebote etablierter Technologieanbieter wie Amazon, Apple, Facebook oder Google. Und 32 Prozent stehen Offerten neuer Tech-Unternehmen, den sogenannten Insurtechs, aufgeschlossen gegenüber. Mittelfristig birgt der wachsende Einfluss von Technologieanbietern – und damit verbunden digitalen Plattformen – eine fundamentale Gefahr für die traditionellen Versicherungen. Der direkte Kundenkontakt droht verloren zu gehen. Am Horizont würde sich damit eine nur wenig befriedigende Rolle als Zulieferer von Herstellern, Dienstleistern oder den Tech-Unternehmen selbst abzeichnen. Die Bain-Studie „Deutscher Versicherungsreport 2019: Wer vernetzt, gewinnt“ zeigt, wie die traditionellen Anbieter ihre angestammten Geschäftsmodelle überdenken und weiterentwickeln können.
Deutscher Versicherungsreport: Wer vernetzt, gewinnt
Weltweit charakterisieren geringe Wachstumsraten und zunehmende Wechselbereitschaft das Versicherungsgeschäft. Noch profitieren die deutschen Anbieter von einem loyalen Kundenstamm. Doch fehlende Interaktionen sind ein Einfallstor für neue Wettbewerber.