Agilität richtig anwenden – Buch: Doing Agile Right

Doing Agile Right

Agiles Krisenmanagement

Agiles Krisenmanagement

Wie können Unternehmen auch in einer Krise agil bleiben?

Es gibt keinen besseren Innovationstreiber als eine Krise. Deshalb hat agiles Krisenmanagement in modernen Unternehmen eine hohe Bedeutung. Ein agiles Team erkennt einen dringenden Bedarf, mustert Aufgaben mit geringerer Priorität aus, verabschiedet sich von unnötigen bürokratischen Prozessen und ist damit erfolgreich.

Durch agiles Krisenmanagement flexibel bleiben

In Krisenzeiten können agile Methoden leicht in Vergessenheit geraten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kehren dann oft zu traditionellen Arbeitsweisen zurück. Entsprechend müssen nach einer Krise die agilen Ansätze von Grund auf neu erfunden werden. Das gilt es zu verhindern. Für Unternehmen heißt es, die Agilität auch in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten.

Agil sein auch nach der Krise

Im Zuge eines agilen Krisen- und Notfallmanagements werden Maßnahmen bereits in der Krise getroffen. Dies versetzt Unternehmen in die Lage, agil durch die schwierige Phase zu kommen und sich die Agilität auch in der Zeit danach zu erhalten. Voraussetzung dafür sind drei Schritte:

1. Ein agiles System erstellen

Geschäftsmodelle müssen ständig weiterentwickelt werden, damit die langfristige Leistung eines Unternehmens stabil bleibt oder steigt. Deshalb sollte mit den Methoden für agile Innovationen auch das Geschäftsmodell selbst agiler gestaltet werden. Es gilt die Mitarbeiter zu motivieren, das Business Model durch Testen, Lernen und Adaptieren zu verändern – und ihnen die nötige Zeit zu geben, sich an das neue Geschäftsmodell zu gewöhnen. Agiles Management sorgt für die reibungslose Umsetzung.

2. Hohe Geschwindigkeiten ermöglichen

In Krisenzeiten sind Führungskräfte oft vom Innovationstempo ihres Unternehmens überrascht. Bei agilen Firmen liegt der Fokus auf Geschwindigkeit. Wie lange es dauert, bis ein agiles Team eine Innovation auf den Markt bringt, hängt von zwei Faktoren ab:

  • von der Zeit, die für die Arbeit an der Innovation benötigt wird, und
  • von der Zeit, die mit Warten verbracht wird. Warten darauf, dass beispielsweise Entscheidungen getroffen werden oder Finanzmittel zur Verfügung stehen.

Tatsächlich verbringen die meisten Teams lediglich 15 bis 20 Prozent ihrer Zeit mit dem Arbeiten an der Innovation selbst. Der Rest der Zeit ist Warten. Verringern lassen sich solche Leerlaufphasen zum einen durch die Aufteilung großer, langfristiger Projekte in überschaubare Aufgabenstellungen, die regelmäßig überprüft sowie angepasst werden, und zum anderen durch die Reduzierung der jährlichen Planungs- und Finanzierungsaktivitäten auf vierteljährliche Sprints.

3. Die Balance zwischen Geschäftsbetrieb und Innovation herstellen

Um in dynamischen Umgebungen erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen sowohl zuverlässig und effizient wirtschaften als auch den Geschäftsbetrieb schnell und effektiv verändern. Agile Managementmethoden sind der Garant für mehr Flexibilität, die wiederum Voraussetzung ist für agiles Krisenmanagement. Gerade in Konzernen mangelt es aufgrund der überbordenden Bürokratie oftmals an Innovationen, was insbesondere in schwierigen Zeiten zutage tritt. Unternehmen sind deshalb gefordert, eine Struktur zu schaffen, die Innovationen fördert und den Geschäftsbetrieb sicherstellt – unabhängig davon, ob eine Krise bevorsteht oder überwunden ist.

Mit agilem Geschäftsmodell für Krisen gewappnet sein

Die vergangenen zwei Jahrzehnte waren geprägt von zahlreichen Krisen und einschneidenden Ereignissen. Diese reichten von Terroranschlägen, Naturkatastrophen und Flächenbränden bis hin zur Corona-Pandemie. Hinzu kamen geschäftliche Herausforderungen wie Datenpannen, Handelskriege und digitale Disruptionen. Fakt ist: Krisen wird es immer geben. Ein agiles Geschäftsmodell kann Unternehmen helfen, Innovationen hervorzubringen, die sie zur Überwindung von schwierigen Zeiten benötigen. Ziel ist es, sowohl vor als auch während und nach der Krise agil zu sein.